Immaterielles Kulturerbe

Wer kennt das nicht? Man sitzt als Oberpfälzer am Tisch und unterhält mit anderen im Dialekt. Andere, die diese wunderbare Sprache nicht sprechen, schütteln mit dem Kopf, verstehen kein Wort, rätseln, ob man es mit Ausländern zu tun hat. Und das muss erhalten bleiben. Jetzt gibt einen Weg dafür und die Theatergruppe Brand ist direkt daran beteiligt. Neben dem materiellen Kulturerbe gibt es nun auch das immaterielle Kulturerbe und dazu gehören auch Dialekte. Die regionale Vielfalt der Mundarttheater in Deutschland wurde 2016 in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen und eben auch die Theatergruppe Brand als Mitglied im Verband Bayerischer Amateurtheater e.V.. Die Theatergruppe fühle sich dem Mundarttheater als lebendigem und dynamischen kulturellen Erbe ihrer Region verpflichtet und mache mit ihrer Spielweise die besondere kulturelle Eigenart ihrer lokalen Mundart erlebbar, heißt es in der Urkunde. In ihrem Theaterspiel werde nicht allein die Sprache als gesprochenes Wort tradiert. Auch bezüglich Bühnenbauten, Requisiten und Kostümen wird der Theatergruppe die Auseinandersetzung mit dahinterliegenden Traditionen und handwerklichen Fähigkeiten bestätigt. Sei zeichne sich aus, generationenübergreifend zu arbeiten und sozial-integrative zu wirken. Dass die Organisationsstruktur im Wesentlichen auf dem Ehrenamt basiert, wird eigens hervorgehoben. Die Urkunde, die die Brander Laienschauspieler erhalten haben, ist unterzeichnet von Simon Isser, dem Präsidenten des Bundes Deutscher Amateurtheater und Josef Sedlmeier, dem Sprecher des Bundesarbeitskreises „Mundart und Sprachen“ im Bund Deutscher Amateurtheater.
Gelegenheit, all diese anerkennenden Merkmale und Auszeichnungen hautnah zu erleben, gibt es nach dem Jahreswechsel.
Die Komödie „Chaos im Laden“ von Tobias Landmann, diesmal kein klassisches Volksstück, sondern eine hochdeutsche Verwechslungskomödie versetzen die Brander Laienspieler kurzerhand in die Oberpfalz und damit selbstverständlich auch in die Mundart. Die Proben dazu unter der Leitung von Veronika Söllner laufen bereits seit September. In der Komödie soll ein Tante-Emma-Laden auf Vordermann gebracht werden. Aber Chef und Chefin agieren jeder für sich mit Heimlichkeiten. So beginnen mit einer unglücklich formulierten Stellenanzeige in der Tageszeitung die Verwechslungen, in die sich die Akteure immer mehr verstricken. Die Aufführungen finden am 5., 6., 12., 13., 19. und 20 Januar 2018 statt.

Urkunde