Es ist einer der kulturellen Höhepunkte des Brandner Vereinsjahres – der Dreiakter der Brandner Theatergruppe. Mit dem Stück von Max Neal „Jessas der Storch” hat Regisseur Thomas Mai den Geschmack der Zuschauer voll getroffen und die Brandner haben ihr Publikum wieder einmal begeistert. Sowohl die Besetzung der Rollen, sowie die Umsetzung auf der Bühne waren sehr gelungen. Erstmals sorgt die Theatergruppe mit sieben Aufführungen für eine unterhaltsame Abendgestaltung. Für einzelne Termine sind noch Restkarten zu bekommen.
Das Stück spielt Anfang des 20. Jahrhunderts und zeigt humorvoll, was selbst in einer glücklichen Ehe passieren kann, wenn man seinen Gegenüber Wichtiges zu lange verschweigt, weil es einfach schwerfällt offen über alles zu reden. Und so entsteht eine schöne Verwechslungskomödie, wobei sich die vielen Missverständnisse des Stückes allerdings erwartungsgemäß zum Schluss auflösen und für ein Happy End gesorgt ist.
Bürgermeister Xaver Zehntmaier (Markus Phillipp), und seine Frau Barbara (Veronika Kraus) wünschen sich sehnlichst ein Kind. Die beiden alten Hasen auf der Bühne verkörpern Ihre Rolle als Ehepaar mit sehr viel Leidenschaft und schauspielerischen Talent. Insbesondere durch kleine Gesten und Mimiken spielen sie ihre Rollen nahezu perfekt. Der erhoffte Kindersegen will sich aber partout nicht einstellen. Jedoch wendet sich im Laufe des Stückes das Blatt, ganz anders als zunächst erwartet. Die Lacher auf seiner Seite hat der Bühnendebütant Benedikt Drehobel, der den staatlich anerkannten Hilfslehrer Weigel authentisch überzeugend darstellt, so wie man sich einen Pädagogen Anfang des 20. Jahrhunderts vorstellt. Mit viel Charme und Cleverness überzeugt er den en zunächst ablehnenden Xaver Zehntmaier doch noch davon, dass er der richtige Mann für seine Nicht Agathe ist. Zwar hegt seine Verliebte Agathe (Bühnendebütantin Lisa Heise) – einem Missverständnis geschuldet – kurzzeitig Zweifel an der Liebe des Lehrers zu ihr, entscheidet sich aber – nach Aufklärung desselbigen – doch für ihn. Lisa Heise steht zum ersten Mal auf der Brandner Bühne und man muss ihr Respekt zollen, wie sie in jungen Jahren nach Ablegen der ersten Nervosität ihre Rolle mit Bravour meistert. Eine entscheidende Rolle des Stückes hat auch das Ehepaar Wanninger. Anton Wanninger (Bühnendebütant Christian Brunner), der dem Wirtshaus nicht abgeneigt ist und seine Frau Babette (Carmen Lehnert) überzeugen ebenfalls mit ihren schauspielerischen Können das Publikum. Der Bühnenerfahrene Stefan Jungnickl spielt in diesem Jahr gekonnt den Schuster Balthasar Wimmer, der den Bürgermeister mit so mancher Ankündigung überraschte.
Liebling des Publikums ist der erst 11-jährige Benjamin Schindler der nicht nur mit seinem „Grüß Gott” überzeugt. Ebenfalls zum ersten Mal auf der Bühne steht Maria König, die als etwas behäbige Magd Theres bei den Zehntmaiers nicht immer in der gewünschten Schnelligkeit ihre Aufgaben erledigt. Maria König verkörpert diese Rolle sehr authentisch. Florian Schreyer stellt den Badereisbesitzer Peter Stuhlberger dar und zeigt in seiner Nebenrolle dass auch kleine Rollen zum Gelingen des Abends ihren Beitrag leisten.
Erstmals konnte Jochen Erhardt als neuer Vorsitzender die Gäste im Mehrzwecksaal begrüßen. Sein Dank galt ins besondere dem Regisseur Thomas Mai, der wieder einmal mit sehr viel Herzblut und Leidenschaft dieses Stück auf die Bühne gebracht hat. Aber auch den unsichtbaren Helfern gilt der Dank. Angefangen von Team für die gelungene Maske, sowie der Mannschaft des Bühnenbau für ein tolles Bühnenbild über die Souffleuse Stefanie Schindler bis hin zu den Helfern im Servicebereich. Alle tragen dazu bei den Gästen einen vergnügten Abend zu bereiten.
Viele Gäste freuen sich schon heute auf die kommenden Aufführungen der Brandner Theatergruppe, die nächste Gelegenheit dazu gibt es bereits im März diesen Jahres beim gemeinsamen Benefiztheaterabend mit der Lebenshilfe Tirschenreuth.