Ein Reger-Jahr geht zu Ende

Schön, gut und erfolgreich ist das Reger-Jahr 2016. Die Theatergruppe hat es nun auch noch bunt gemacht.
Ein „reger Abend“ war angekündigt worden und kaum jemand konnte sich vorstellen, wie die Szenen um und mit Max Reger umgesetzt werden. Es war grandios!
Faszinierend auch der musikalische Rahmen: Am Flügel begleitete Regionalkantor Stephan Merkes – gefühlvoll, stets dezent führen und niemals dominierend – die Solistin des Abends, Nina Fuchs, bei Liedern aus der Zeit Max Regers. Nicht mit Hits und Schlagern, sondern im Stil künstlerisch hochwertiger Kaffeehaus- oder Barmusik. Dabei sang sich Nina Fuchs – stilecht gekleidet und die gelöste Atmosphäre auch selbst genießend – vom ersten Lied an in die Herzen der Zuhörer; gab mit ihrer hellen, schlanken und vor allem facettenreichen Stimme alles und wirkte durch reiche Gestik und Mimik, um beim Vortrag absolut authentisch zu wirken. Das Publikum dankte mit spontanen Bravo-Rufen und lang anhaltendem Applaus!
Die von Claus J. Frankl geschriebene erste Szene spielt natürlich im Wirtshaus.
Imposanter Auftritt in perfekt gelungener Maske: „Max Reger! Accordarbeiter!“ Der Begriff war es wert, vom Personal hinterfragt und von einem anwesenden Kritiker und einem Musikprofessor bewertet zu werden, was in mehrere seiner berühmten „Mutterwitze“ mündete: A-F-F-E – und eS-C-H-A-F-E-Motive, Besitzer eines Loches aus Mozarts Zauberflöte und eben jene von ihm festgestellte Gemeinsamkeit zwischen Künstler und Schwein: „Man schätze beide erst nach dem Tod!“ Natürlich waren auch seine Unmäßigkeit und seine Trinksucht Themen dieser Szene, der nach Musik und Umbau ein Gespräch zwischen vier Brander „Ratschkatteln“ folgte.
Eine Augenweide zum Einen und ein Ohrenschmaus zum Anderen, wenn die vier Damen auf dem Weg zur Rosenkranzandacht vor der Kirchentüre im unverfälschten oberpfälzer Dialekt Anekdoten über ihn austauschen, die „arme Elsa“ keineswegs beneiden und über die „bigotte Schwester Emma“ ein Blick auf Regers Verhältnis zur Religion ermöglichen, das zeitlebens von seiner Exkommunikation nach Heirat mit einer geschiedenen evangelischen Frau geprägt war. Das Hauptproblem „Alkohol“ fehlt in keiner Szene.
„Oh! You beautiful doll” riss die Zuhörer zu einem frenetischem Beifallssturm hin und “If you were the only girl in the world“ läutete die Pause ein. Was die Zuschauer dann erwartete, ist laut Jochen Erhardt, lockerer und kompetenter Moderator an diesem Abend, ein Versuch! Er gelang! Und wie! Zahlreiche große und kleine Schauspieler waren nötig, um hinter einer Leinwand zu agieren und den Lebenslauf Max Regers als Schattenspiel darzustellen. Welch ein Überraschung und welche ein große Leistung! Ein faszinierender Programmpunkt, der für große Spannung im Saal sorgte, der aufgrund perfekt ausgewählter Hintergrundmusik die Stimmung im Saal je nach Lebensphase immer wieder veränderte und schließlich für absolute Ruhe sorgte, wenn zu „Der Mensch lebt und bestehet“ und zur passenden Erklärung des Moderators die letzte Stunde Max Regers anstand.
Das Ende war dann noch einmal richtig krachend. Zu lauter Rockmusik sich rhythmisch bewegende Mädchen und daneben der arbeitssüchtige und heillos überarbeitete Reger noch einmal am Flügel und damit schloss sich der Kreis: Hier ist er wieder, der „Accordarbeiter“! Zwei Stunden lang hatte man Gelegenheit, sich der Spurensuche anzuschließen, zu der die TGB eingeladen. Viele sind fündig geworden.
Noch ist der Abend nicht zu Ende! Musikerinnen und Musiker gehören der Theatergruppe an und sie haben sich für diesen Abend zur „TGB-Brand“ zusammengetan und den „reger_Abend“ zum Anlass des ersten Auftritts genommen. Das Publikum war über

wältigt von der Vielfalt dieses Abends und den schauspielerischen Leistungen der jungen Akteure.