Ein Bauerntheater mit zwölf Szenen von Kurt Wilhelm
Das erste „große“ Stück, welches im Mehrzecksaal nach der Einweihung im Jahre 1990 gespielt wurde, war der „Brandner Kasper“. Das Stück wurde aufgrund einer Abmachung zwischen dem damaligen Spielleiter Tobias Reiß und dem damaligen Bürgermeister Karl Söllner aufgeführt. Trotz der guten Bühnenausstattung war es eine gewaltige Anstrengung von den Beteiligten. Es mussten neue Bühnenteile gebaut werden, und die vielen Szenen erforderten eine große Probendisziplin der Schauspieler. Manche Mitglieder mussten Doppelrollen spielen, um dieses Stück überhaupt zu ermöglichen. Der Brandner Kasper, mitunter das bayerische Volksstück schlechthin, war und ist mit 11 ausverkauften Ausführungen einer der größten Erfolge in der Geschichte der Theatergruppe Brand und machte unsere Theatergruppe über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.
Die Gschicht vom Brandner Kasper ist eine Erzählung von wenigen Seiten und stammt von Franz von Kobell. Sie erzählt, wie zu dem alten Brandner der Tod in Gestalt des Boanlkramer kommt, um ihn zu holen. Brandner macht ihn betrunken und spielt mit ihm Karten um weitere 18 Jahre Lebensfrist. Er spielt falsch und gewinnt. Nun hebt für ihn ein Leben ohne Beispiel an. Er braucht nichts mehr zu fürchten. Er kann ja nicht streben. Er wird tollkühn. Drei Jahre später kommt seine geliebte Enkelin ums Leben. Da ändert sich alles mit einem Schlag. Als sie im Himmel eintritt, erfährt Petrus von dem Handel. Voll Zorn befiehlt er dem Tod, den Alten zu holen. Der Boanlkramer aber will sein Wort nicht brechen. Mit einer List lockt er den Alten, zum anschauen, wie er sagt, in den Vorhof des Paradieses ……
Dieses Stück wurde an elf Abenden, mit 2200 Zuschauern, im Brander Mehrzwecksaal aufgeführt. Vor immer ausverkauftem Saal gaben die Schauspielerinnen und die Schauspieler ihr Bestes!
Die Rollen und Helfer
Im Diesseits:
Kaspar Brandner – Holger Kruschina
Marei, seine Enkelin – Kerstin Bauer
Florian, Taglöhner in Albach – Stefan Daubner
Simmerl, Jäger – Josef Brunner
Alois Senftl, Bürgermeister – Markus Philipp
Theres, Tante der Marei – Veronika Schindler
G’stanzlsänger – Christian Daubner, Jochen Erhardt
Musiker – Birgit Bayer
Festgäste – Susanne Thiel, Lisa Sischka
Im Jenseits:
Boanlkrammer – Helmut Prechtl
Heiliger Portner – Tobias Reiß
Der fast heilige Nantwein – Jochen Erhardt
Johannes Turmair – Michael Fröbrich
Erzengel Michael – Christian Daubner
Afra, eine junge Selige – Veronika Schindler
Der alte Senftl – Markus Philipp
Bühnenbild – Willi Rubenbauer
Bühnenbau – Wolfgang Scherm, Otto Reiß, Hans Schindler und Helfer
Technik – Michael Pöllmann, Otto Reiß, Johannes Glowka
Maske – Claudia Lindner, Kerstin Sticht, Jutta Helm, Maria Bauer
Gewandmeisterei und Schneiderei – Anna Fiedler
Regie – Tobias Reiß